Digitalisierungskompass – wie positioniere ich mich als Junganwalt erfolgreich am Markt?

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In unserem ersten Beitrag der Minireihe „Digitalisierungskompass – wie positioniere ich mich als Junganwalt erfolgreich am Markt?“ berichteten wir über die Customer Journey und Touchpoints von Mandanten. Zur Erinnerung: Die Customer Journey ist die Entscheidungsreise von Mandanten vom ersten Kontakt mit Ihrer Kanzlei bis zur tatsächlichen Erteilung eines Mandates. Aus den Ableitungen der Customer Journey ersehen Sie die Bedürfnisse und Wünsche Ihrer Mandanten, fügen Sie diese zu einem einheitlichen Bild zusammen, dann ergibt sich hieraus quasi der Bauplan für Ihre Marketingstrategie. Darüber hinaus liefern die Erkenntnisse wertvolle Hinweise für die Inhalte Ihrer Website. Ist Ihr potenzieller Mandant im Rahmen seiner Reise bereits auf der Homepage gelandet, bieten sich hier weitere Chancen, positiv auf ihn einzuwirken. Die Homepage einer Kanzlei ist ohne Zweifel das Herzstück eines kommunikativen Außenauftrittes. Unverzichtbar, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen und Neumandate zu gewinnen. Auf den ersten Blick sollte für potentielle Mandanten Ihre Expertise und Qualitäten klar erkennbar sein. Dabei spielen neben der Struktur und visuellen Gestaltung der Website, die dargebotenen Inhalte eine entscheidende Rolle. Es gilt, zahlreiche Punkte zu beachten, die individuell vom Leistungsspektrum der Kanzlei, der Zielgruppe und auch von Ihrer Persönlichkeit abhängig sind. In diesem Beitrag sprechen wir fünf Tipps an, die zur Konzeption einer neuen Website bzw. zur Überarbeitung einer bereits bestehenden Website hilfreich sind: 1. Zielgruppenanalyse − wer sind meine Mandanten? Haben Sie bereits ein klares Bild von Ihrem „Wunschmandanten“? Falls ja, perfekt! Falls nicht, sollten Sie ein paar Hausaufgaben erledigen. Fragen Sie sich „Wer sind meine Kunden?“, richtet sich Ihr Angebot zum Beispiel an Privatpersonen oder möchten Sie lieber für Unternehmen tätig sein. „Was treibt Ihre Mandanten an?“ Wenn Sie Verkehrsrechtlerin sind, denken Sie über eine extra Rubrik für Delikte von Radfahrern nach. Die Frage „Wo sind Ihre potentiellen Mandanten unterwegs?“ kann Ihnen Aufschluss darüber liefern, welchen Kommunikationsstil diese bevorzugen. Sammeln Sie so viele Einsichten in die Lebenswelten Ihrer Zielgruppe als möglich. Versuchen Sie aus diesen gewonnenen Daten, die Bedürfnisse Ihrer Kunden zu erkennen und darauf zu reagieren. Bieten Sie Ihre Leistung unter dem Gesichtspunkt an, dass die speziellen Anliegen der Mandanten befriedigt werden. Kurz: Schneiden Sie Ihr Website-Angebot auf die Wünsche Ihrer Zielgruppe zu.

2. Struktur – benutzerfreundlicher Aufbau, die gesuchte Information schnell finden

Idealerweise findet sich Ihr zukünftiger Mandant mit den ersten Blicken auf Ihrer Website zurecht und entdeckt schnell, die für ihn relevanten Informationen. Beachten Sie etablierte Webstandards, die von den Usern heutzutage erwartet werden. Das beginnt beispielsweise bei der Platzierung der Hauptnavigation bis hin zum responsiven Design Ihrer Seite. Denn bereits mehr als 50 % der Internetnutzer surfen mobil im Netz. Setzen Sie Überschriften auf den verschiedenen Websites an derselben Stelle. Achten Sie auf gleiche Formatierungen, wie Abstände zwischen Texten und anderen Elementen. Verwenden Sie eine gut lesbare Schriftgröße und Schriftfarben.  Das erleichtert die schnelle Informationsaufnahme des Besuchers.

3. Inhalte – einfach und klar kommunizieren Verwenden Sie die Sprache Ihrer Zielgruppe und vermeiden Sie fachchinesisch, damit Ihre Webtexte ohne spezielles Knowhow verständlich sind. Die Besucher Ihrer Seite möchten gerne sofort verstehen, was Sie anbieten und ob sie bei Ihnen richtig sind. Vermeiden Sie nicht nur zu viel Fachjargon, sondern verzichten Sie auch auf Worthülsen und aufgeblähte Ausdrücke. Vorteilhaft ist es auch, wenn Sie Ihr Leistungsspektrum anhand von greifbaren Ergebnissen vermitteln. Beispielsweise in dem Sie Best-Practise-Beispiele erzählen. Das bloße Aufzählen Ihre Tätigkeitsschwerpunkte ist ein austauschbarer Inhalt, der keine Emotionen weckt. Orientierungsfreundlichkeit erzielen Sie unter anderem auch, in dem Sie aussagekräftige Bilder und Icons (Piktogramme) auf der Website einbauen. Bilder werden in Sekundenschnelle wahrgenommen und sind leicht merkbare Schnellschüsse ins Gehirn. 4. Zusatznutzen liefern – setzen Sie die Mandanten-Brille auf Versuchen Sie, sich in die Perspektive Ihrer Zielgruppe zu versetzen. Sprechen Sie ihre Sprache, bauen Sie typische Begriffe oder Jargons ein. Vermitteln Sie zusätzliche Informationen. Bei der Zielgruppe Radfahrer bietet es sich zum Beispiel an, kurze Infos zu kommunizieren, die den positiven Effekt des Radfahrens auf die Umwelt in den Vordergrund stellt. Vorteilhaft ist es auch, wenn Sie einen zusätzlichen Wert neben dem funktionalen Nutzen Ihrer Leistung anbieten, der die Attraktivität für den Mandanten steigert. Beispielsweise eine kostenlose erste Kurzberatung per Telefon oder Chat. Oder ein kurzer Erfahrungsbericht eines zufriedenen Mandanten. 5. Call-to-action − schaffen Sie schnelle Kontaktmöglichkeiten Vereinfachen Sie Ihren potentiellen Mandanten die Kontaktaufnahme mit Ihnen. Animieren Sie Ihre Besucher eine Interaktion durchzuführen. Bieten Sie beispielsweise eine telefonische Kurzberatung an. Eine Möglichkeit ist es, dass der Mandant einen vorgegebenen telefonischen Rückruftermin auswählt und dann zum Wunschtermin einen Anruf erhält. Vereinfachen Sie Fälle, die standardisiert abgewickelt werden können. Beispielsweise bei der Bearbeitung von Bußgeldverfahren. Bieten Sie Ihren Mandanten die Möglichkeit Ihre persönlichen Daten und Fotos per Smartphone sicher und schnell zu übertragen. Für den Mandanten ist das bequem und der Informationsaustausch wird extrem beschleunigt, ergo sparen Sie kostbare Zeit. Noch ein Tipp zum Schluss: Lassen Sie sich von Ihrer Konkurrenz inspirieren. Identifizieren Sie Ihre wichtigsten Mitbewerber und erkennen Sie dessen Stärken und Schwächen in Bezug auf seine Homepage. Vielleicht gelingt es Ihnen, seine „Schwachpunkte“ zu Ihrem Vorteil zu nutzen.

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