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Peter Boecker in Webkonferenz

Schlanke und schnelle Schadenregulierung

„40 bis 50 Prozent der Kraftfahrtschäden werden durch einen Rechtsanwalt des Anspruchstellers begleitet. Wenn man schon mit den Rechtsanwälten der Anspruchsteller zusammenarbeitet, dann wenigstens schlank“, mit diesen Worten startete Peter Boecker, DEVK-Hauptabteilungsleiter, seinen Impulsvortrag anlässlich unseres virtuellen Expertentalks am 28. April.
Um was ging es bei dem Expertentalk? Um nichts Geringeres als die Digitalisierung des Schadenmanagements. Konkreter gesagt, beschäftigte sich die Runde mit der Frage: Wie man dank Kooperation mit gegnerischen Rechtsanwälten; die Schadenregulierung beschleunigt – mit dem Ziel, Kunden zu begeistern und alle am Prozess beteiligten Parteien optimal zu vernetzen.

Ursprünglich war der Expertentalk im Rahmen des Messekongresses Schadenmanagement & Assistance als Live Event geplant. Da dieser aus bekannten Gründen nicht stattfindet, sind wir kurzerhand in den virtuellen Raum geswitcht.

Wie sieht die digitale Vernetzung derzeit in der Schadenregulierung aus?
Sehr unterschiedlich: Versicherungen, Gutachter, Autohäuser und Assisteure sind elektronisch bereits gut vernetzt. Anders sieht es bei der Vernetzung zwischen Versicherung und gegnerischen Rechtsanwälten aus. Dabei weiß jeder Schadenexperte, dass im Falle eines Kfz-Schaden sich Anspruchsteller im ersten Schritt an die Kfz-Versicherung des Unfallverursachers wenden – entweder selbstständig oder mithilfe eines Rechtsanwaltes. Im Regelfall tauscht sich der Rechtsanwalt des Anspruchstellers über den Schadenfall mit der Versicherung aus, häufig entsteht daraus ein langwieriger Schriftwechsel zulasten aller Beteiligten. „Obwohl der Anwalt im Schadenfall ein Drittel der gesamten Korrespondenz mit der Versicherung führt, ist die digitale Vernetzung mit der Versicherung so gut wie nicht vorhanden“, kommentiert Boecker den Sachverhalt.

DEVK und Zurich gehen bereits neue Wege
Vor dem Hintergrund mangelnder digitaler Vernetzung, wurde das Projekt FastLane entwickelt: mit der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht und der e.Consult. Das Besondere an dem Projekt ist, dass die gegnerischen Rechtsanwälte digital direkt in den Schadenregulierungsprozess integriert sind. Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Ob Versicherer, Rechtsanwalt oder Kunde: Durch eine optimale digitale Vernetzung wird wertvolle Zeit gespart. Durch die FastLane sparen wir jetzt schon den ein oder anderen Arbeitsschritt und sind in der Schadenregulierung schon wesentlich schneller geworden“, kommentiert Boecker den Sachverhalt.
Auf die Frage wie die Branche auf das Projekt schaue, antwortete Dominik Bach-Michaelis, CEO e.Consult: „Die Anwaltschaft nimmt das Projekt gut an, neben der DEVK und der Zurich sind wir mit zwei weiteren Versicherungen in konkreten Gesprächen. Mein Blick in die Zukunft auf das Projekt ist positiv. Jetzt in der aktuellen Krisensituation, in der aus dem Homeoffice agiert wird, und sowohl die Sekretärin des Rechtsanwaltes, als auch der Sachbearbeiter in der Versicherung mal eben nicht schnell zum Fax gehen kann, ist der optimale Zeitpunkt die digitale Transformation anzugehen. Wie siehst du das Peter?“

„Ich hoffe, dass das so ist. Alle reden von Digitalisierung. FastLane ist quasi `Digitalisierung für Grundschüler` da sie einfach und schnell umzusetzen ist.“

Vielen Dank an Peter Boecker für den virtuellen Talk.